Kurzkritik bedeutet bei mir, dass es keine Zusammenfassung des Inhalts gibt.
Dies ist Martin McDonaghs dritter Kinofilm (als Regisseur und Drehbuchautor) – und wie heißt es so schön? Aller guten Dinge sind drei. Ich war begeistert von In Bruges (Brügge sehen und sterben) und amüsierte mich bei 7 Psychos, doch Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ist absolut perfekt – er verdient jede einzelne der sieben Oscar-Nominierungen:
- Best Picture
- Best Actress (Frances McDormand)
- Best Actor(s) in a Supporting Role (Woody Harrelson UND Sam Rockwell)
- Best Original Screenplay (Martin McDonagh)
- Best Original Score (Carter Burwell)
- Best Film Editing (John Gregory)

Ich weiß nicht, ob ihr das Gefühl kennt, wenn ihr im Kino sitzt und euch eine tiefe Dankbarkeit überkommt, dass jemand diesen Film gedreht hat. Martin McDonagh hat das geschafft, denn er erzählt eine wundervolle Geschichte, die mich in einem Moment laut auflachen ließ und mich im nächsten zutiefst im Innern berührte. Dass ein Film diese Gefühle bei mir auslöst, der mancherorts als „Rachedrama‟ betitelt wird, ist schon eine Kunst an sich, denn der geneigte Leser weiß, dass ich Rachedramen oftmals sehr, sehr kritisch gegenüberstehe.
Für mich ist das aber kein Rachedrama, sondern eine Geschichte, die vom Umgang mit Verlust und Schuld erzählt und davon, dass sich ein Mensch tatsächlich zum Guten ändern kann. Letzteres mag manchem fragwürdig erscheinen, gerade in der heute vorherrschenden Stimmung in Gesellschaft, Politik und in den sozialen Medien, in der Menschen mit der „falschen Meinung‟ gleich sozusagen der Pakt mit dem Teufel vorgeworfen wird, was dazu führt, dass man glaubt, dass die politischen/ideologischen Gegner unwiderbringlich dem Bösen verfallen sind. Ich bin ja jemand, der irgendwie immer noch an das Gute im Menschen glaubt und liebe von daher Geschichten, die von Läuterung und Umkehr erzählen, die nicht nur schwarz-weiß sehen, sondern Grautöne vermitteln.

Und so gibt es in diesem Film auch niemand, der ohne Fehler ist, der eine reine Weste hat. Der Umgangston ist hart – die Dialoge oft bitterböse, aber oft auch zum Brüllen komisch, manchmal bleibt einem das Lachen allerdings im Halse stecken -, die Methoden oftmals zweifelhaft, und doch menschelt es ganz gewaltig. Dass das funktioniert, liegt natürlich zum einen an Drehbuch und Regie, zum anderen aber auch maßgeblich an den unglaublichen Performances von Frances McDormand, Sam Rockwell und Woody Harrelson. Ich habe die jeweils anderen oscarnominierten Darsteller/innen noch nicht in ihren Filmen gesehen, aber um Frances McDormand und Sam Rockwell zu toppen, müssen die schon eine besondere Performance hinlegen.


Da ich Spoiler unbedingt vermeiden will, kann ich leider nicht im Detail mit euch teilen, welche Momente im Film mich besonders zum Lachen oder Weinen gebracht haben, und welche mich ganz tief in meinem Herzen berührt haben, dass ich es körperlich spüren konnte. Es bleibt mir nur, euch diesen bereits mit dem Golden Globe für das beste Drama ausgezeichneten Film wärmstens ans Herz zu legen – er bekommt das Prädikat „instant Lieblingsfilm‟ mit 10 von 10 Punkten. ❤
In der Tat ein grandioser Film, den wir uns heute auch angesehen haben.
Danke für den Tipp.
Freut mich! 🙂
Klingt famos! Wird spätestens jetzt vorgemerkt. Danke… 🙂
Gern geschehen! 😊
Den habe ich letztes Jahr auf meinem Flug nach Kanada gesehen und bin auf eine emotionale Achterbahn geraten.