German Comic Con München 2017: Tag 1+2 (Panels)

Erstmal würde ich gerne feststellen, dass anscheinend z. Tl. aus den Problemen, die es bei der GCC Berlin letztes Jahr gab, gelernt worden ist. Ein Problem war ja, dass um die Main Stage herum Trennwände aufgebaut waren, sodass aus feuerpolizeilichen Gründen alle Pech hatten, die keinen Sitzplatz ergattert hatten – Stehplätze waren verboten. Nun war die Main Stage komplett offen, sodass bei sehr beliebten Panels man auch rund um die Sitzreihen stehen konnte. Das hat allerdings an dem Problem des Geräuschpegels im Hintergrund nichts geändert. Da lobe ich mir die Conventions, bei denen die Panels in einem abgetrennten Saal stattfinden… Die Lautsprecher-Anlage war ganz gut, aber die Mikrofone haben doch ziemlich viel rückgekoppelt. Da gibt es noch Verbesserungsbedarf, finde ich.

RJ Mitte (Breaking Bad)

Der junge Mann (inzwischen 24 Jahre alt) hat ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert. So haben wir z. B. erfahren, dass er, als BB los ging, ohnehin Home Schooling gemacht hat und er somit einfach seinen Privatlehrer, der ihn soweit hatte, dass er mit 16 schon den Zugang zum College geschafft hätte (wenn ich das richtig verstanden habe). Mit Bryan Cranston (und auch den anderen Kollegen) hat er immer noch einen guten Kontakt, Cranston hat RJ z. B. auf Zuruf für eine Charity, die RJ unterstützt, schnell ein signiertes Exemplar seines Buches geschickt. Ach, und er hat die Serie nie selbst angesehen, weil er seine Stimme nicht gern hört.

Einen kleinen Aufruhr gab es noch am Samstag, als plötzlich Walter White da war.

O M G, war diese Maske gut! Er ging dann auch noch vor zur Bühne und RJ hat ihn umarmt. Da habe ich leider nicht schnell genug meine Kamera gezückt.

Sein Panel heute, am Sonntag, habe ich nur zum Teil gesehen, weil ich etwas später kam. Da erzählte er auch ein bisschen von seinen Ambitionen als Regisseur und – auf sein Mitwirken in einem Musikvideo angesprochen – erklärte, dass er keine feste Musikrichtung hat, die er hört, sondern sehr unterschiedliche Musik hört. Das Lied und Video gefällt mir übrigens ganz gut!

The Walking Dead-Panel

Vier (junge) Mädchen aus TWD waren da – allesamt tot inzwischen, also ihre Rollen! 😉 :

Emily Kinney (Beth)

Brighton Sharbino (Lizzie)

Kyla Kenedy (Mika)

Addy Miller (Summer the Teddy Bear Girl Walker)

Ich gebe zu: So richtig hat mich nur Emily Kinney interessiert, da sie ja als Schwester von Maggie mit der Zeit dann doch immer mehr Screentime bekommen hatte. Aber insgesamt hat mich das Panel von den vier Mädels irgendwie nicht so vom Hocker gerissen, mit zwei Ausnahmen: Kyla (inzwischen 14 Jahre alt) ist noch herrlich kindlich in ihrer Begeisterungsfähigkeit! Wie sie z. B. beschrieben hat, dass ihr Lieblingsende von TWD wäre, dass Rick aus dem Koma aufwacht und alles nur ein Traum war, das war einfach mitreißend. Emily Kinney hat ja schon in der Serie gezeigt, wie wunderschön sie singen kann. Da kam natürlich die Frage aus dem Publikum, ob sie etwas singen könnte. Hat sie dann auch, obwohl sie zunächst meinte, sie sei ja nicht eingesungen.

Es war dieses Lied:

Aber sie sang natürlich einfach a cappella. Ich bewundere jeden, der einfach so ad hoc und ohne musikalische Begleitung ein Lied singt. Und: Sie klang sogar über die recht schlechte Soundanlage noch richtig gut!

Dean Cain (Lois & Clark)

Was nehme ich aus den zwei Panels gestern und heute mit: Dean ist stolz darauf, Superman gespielt zu haben, es stört ihn nicht im geringsten, damit bis zum Ende seines Lebens assoziiert zu werden. O-Ton: „I’ve been called much worse in my life than ‚Superman‘!‟ Er gibt zwar zu, dass es sein Leben umgekrempelt hat, dass er nicht mehr inkognito unterwegs sein kann, aber abgesehen davon, dass bei sportlichen Niederlagen seinerseits dann gerne geprahlt wird: „Ha, I’ve blocked Superman!‟ oder sein Sohn, der Kampfkunst (mixed martial arts) betreibt, schon mal sagt, wenn er ihn im Schwitzkasten hat: „Well, you’re not Superman anymore!‟, ist er damit sehr glücklich. Und das merkt man ihm einfach an, denn er sprüht eine Positivität und Lebensfreude aus, die ansteckend ist.

Was DC Comics heute filmisch aus Superman macht, gefällt ihm allerdings gar nicht. Für ihn ist Superman ein von Grund auf positiver Superheld, kein von Selbstzweifeln gequälter, der sich nicht darum kümmert, wenn eine Stadt in Schutt und Asche gelegt wird. Er mag die Düsternis der neuen Superman-Filme nicht, ihm fehlt da der Humor, das Leichte. Er gab zwar zu, dass die Filme handwerklich gut gemacht seien und auch an Henry Cavill schauspielerisch nichts auszusetzen ist, aber er zieht dann doch eher Deadpool und Guardians of the Galaxy vor. Er würde auch sofort in Marvel-Universum wechseln, wenn er gefragt würde. Und überhaupt: Ein Film Superman vs. Batman würde aus seiner Sicht nur 12 Sekunden dauern, weil Superman Batman mit einem Hieb umhauen würde. Recht hat er! 😀

Sehr lustig fand ich, was er über das Casting für die Rolle von Lois Lane erzählte. Zu dem Zeitpunkt war er also schon als Clark/Superman gecastet und sollte nun mit den letzten 10 Bewerberinnen für die Rolle von Lois eine Szene spielen. Es war eine Szene, in der Lois angetrunken zu Clark kommt, ihn küsst und mit ihm schlafen will – was der noble Clark natürlich ablehnt. Er „musste‟ nun also 10 Frauen hintereinander küssen: „The BEST job EVER!‟ Und dann fügte er noch hinzu, dass Teri Hatcher nicht nur am besten gespielt hätte, sondern auch am besten geküsst. Letzteres sei zwar für die Produzenten kein Besetzungskriterium gewesen, den Job hat sie aber bekommen.

Was ich außerdem sehr sympathisch fand, war die Tatsache, dass er alleinerziehender Vater seines 17-jährigen Sohnes ist und deswegen in den letzten 17 Jahren keine Hauptrollen in Serien angenommen hat oder allgemein Jobs, bei denen er länger beim Dreh außerhalb von L.A. sein müsste. Ach, ich habe gerade herausgefunden, dass sein Sohn und ich am selben Tag wie ich Geburtstag haben. 🙂

Da er am Ende seines zweiten Panels heute auch nochmal dazu aufgefordert hat, doch bei ihm am Stand vorbeizukommen und mit ihm zu plaudern, bin ich tatsächlich, bevor ich die Halle verlassen habe, nochmal bei ihm vorbeigegangen, um mich zu verabschieden. Er war wieder super nett, drückte mir die Hand und machte mir auch zu dem T-Shirt, das ich heute trug (mit Yoda drauf), ein Kompliment. Ich fragte ihn noch, ob er sofort heimflöge, und so erzählte er mir noch, dass er morgen nach Spanien fliegt, wo er ein Haus hat, und am nächsten Wochenende dann in den UK ist. Da habe ich halb bedauernd gemeint, dass ich erst am Wochenende danach in London sein werde und habe dann noch kurz von meiner Leidenschaft für Theater erzählt, und dass ich Angels in America mit „… erm, what’s his name… Spider-Man?…‟ Er konnte mir dann auch mit dem Namen („Andrew Garfield?‟) aushelfen und meinte noch, dass er ein toller Schauspieler sei. Ich wünschte ihm erneut alles Gute und eine gute Weiterreise. Was für ein netter Mensch!

Buffy-Panel (Charisma Carpenter & Julie Benz)

Samstag
Sonntag

What a relief: Heute wirkte Charisma deutlich entspannter und „anwesender‟ als gestern. Trotzdem denke ich, dass sie nicht so ganz zufrieden ist mit ihrem momentanen Leben, weil sie auch gerade gar kein Projekt hat. Fast wirkte sie unterschwellig etwas neidisch/resigniert, als sie bei der Frage aus dem Publikum nach aktuellen Projekten schnell auf Julie verwies, die da mehr vorzuweisen hätte. Und während sich Julie Benz nicht festlegen konnte, welche Rolle ihre Lieblingrolle war („That’s like the question: ‚Which is your favorite child‘!‟), schien bei Charismas Antworten immer wieder durch, wie wichtig die Rolle der Cordelia für sie war. Was ich bis dato auch nicht gewusst hatte, war, dass sie so unglücklich damit war, wie sie aus Angel rausgeschrieben wurde. Ich hatte irgendwie gedacht, dass sie vielleicht aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mehr weitermachen wollte. Dem war anscheinend nicht so. Sie hat dann außerdem noch enthüllt, wie das damals gewesen ist, als man sie für die 100. Folge zurückholte und wie vor Unterzeichnung des Vertrages darauf bestanden hat, SPOILER (für pimalrquadrat, der gerade erst Buffy und Angel entdeckt) dass ihr Charakter nicht stirbt. David Fury hat es hier hoch und heilig versprochen und kam dann später doch angekrochen und teilte ihr mit, dass sie doch getötet wird.

Interessant war auch die Antwort von beiden Frauen auf die Frage, ob sie die Serien, in denen sie mitgespielt haben, auch noch verfolgt haben, nachdem sie nicht mehr dabei waren. Das haben beide verneint, aus zwei Gründen: Erstens ist es zu schmerzhaft, wenn man aus der Serie „rausgeschrieben‟ worden ist, und zweitens: „the mystery is gone‟. Julie erklärte das anhand ihrer Gastrolle bei Desperate Housewives: Bevor sie dort mitspielte, hat sie die Serie geguckt, doch danach war das Interesse weg, weil sie z. B. gesehen hatte, dass das Haus von Susan ja von außen nur eine Fassade ist und kein echtes Haus ist. Das fand ich vollkommen nachvollziehbar, und doch hatte ich noch nie darüber nachgedacht. Was das Schmerzhafte anbelangt, kenne ich ja das Gefühl aus erster Hand: Ich könnte mir kein Herr der Ringe – Live to Projection Konzert mehr ansehen, seitdem ich da aktiv mitgesungen habe und es jetzt aber nicht mehr „darf‟, weil unser Projektchor durch einen anderen Chor ersetzt wurde. Ich musste auch stellenweise heulen, als ich mit Gladiator – Live to Projection ansehen musste statt selbst auf der Bühne zu stehen und zu singen, wie ursprünglich geplant (damals wurden wir mitten in den Proben ersetzt).

Julie Benz hat mich ziemlich umgehauen – sie hat eine tolle Ausstrahlung, einen Sinn für Humor, der mir sehr liegt, und sieht einfach umwerfend gut aus mit ihren 45 Jahren! Toll! Wird auch Zeit, dass ich Hawaii Five-0 mal weitergucke (Season 6 ist inzwischen unterwegs), denn da ist sie nun wohl auch mit einer recurring role dabei.

Insgesamt fand ich es sehr schön, wieder ein paar mehr Leute aus dem Buffyversum kennengelernt zu haben!

Game of Thrones-Panel (Gemma Whelan & Alfie Allen)

Inhaltlich habe ich von dem Panel gar nichts mitbekommen, weil es so voll war (und ich ja eh eigentlich nicht zuhören wollte, um nicht gespoilert zu werden für den Fall, dass ich doch irgendwann mal weiterschaue). Aber hier sind für alle GoT-Fans unter euch (also fast alle 😉 ) ein paar Fotos von den beiden. Gemma schaut ja sooooo harmlos süß aus! 😀

Star Trek-Panel (Nana Visitor, Jeffrey Combs, Max Grodenchik)

Wenn ich mich nicht ganz irre, habe ich alle drei (bei J. Combs bin ich nicht ganz sicher) schon mal auf der Fedcon gesehen. ABER: Alle drei sind ja aus meiner ST-Lieblingsserie Deep Space Nine, weswegen ich mich dann doch wieder sehr gefreut habe, sie zu sehen und wieder etwas an eine meiner ersten Binge-Watching-worthy Serien erinnert zu werden. An DS9 scheiden sich ja unter Trekkies durchaus die Geister – ich fand sie toll, weil das die erste ST-Serie mit Story Arc war und weil hier Themen wie Religion und Terrorismus ausführlich behandelt wurden. Hach ja, die Serie sollte ich auch mal wieder re-watchen.

Ich habe auf der Con erfahren – ich bin ein schlechter Fan, da ich davon bisher nichts gewusst hatte 😳 -, dass ein DS9-Dokumentarfilm am Entstehen ist, der durch Crowd-Funding zustandegekommen ist. Nana Visitor z. B. hat 10 der Spender zu sich nach New York eingeladen und wird sie dort bekochen. Wow. Apropos New York: Nana hat da auch eine witzige Anekdote zu Dark Angel erzählt, die damit zusammenhängt, dass sie in NY lebt. Die Produzenten der Serie wollten sie weiterhin in der 2. Staffel haben, was Nana aber abgelehnt hatte, weil sie in New York lebte/leben wollte. Da wären wohl die Macher so sauer gewesen, dass sie ihren Charakter so gekillt haben, dass sie auf keinen Fall zurückkehren konnte: Sie wurde nicht nur erschossen, sondern verbrannte außerdem. 😮 😀 Nana Visitor hat mich wider einmal fasziniert – sie hat ein so ausdrucksstarkes Gesicht! Und die grauen Haare stehen ihr super. Eine Frau, die schon immer toll mit kurzen Haaren aussah!

Ansonsten ging es viel um die Tortur des Make-ups – eine Frage aus dem Publikum richtete sich an Max Grodenchik, der ja den Ferengi Rom gespielt hat: „How difficult was it to kiss the hottest woman on the space station with those teeth?‟ Das hat er wunderbar erzählt (1. Bild), wie er Chase Masterson (Leeta) erklärt hat, das sie vorsichtig mit seiner Gesichtsmaske umgehen müsse, weil sie sonst mit dem Gesicht daran kleben bliebe… 😀

Jeffrey Combs ist ja für mich ein ganz besonders talentierter Schauspieler, der mit seinen vielen verschiedenen Rollen (u.a. den Ferengi Brunt und Weyoun bei DS9 und den blauen Andorianer Shran bei Enterprise) bei Star Trek einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Er war auf der Bühne sehr routiniert und relaxt – man merkt den ST-Darstellern einfach an, wie viele Jahre Erfahrung sie mit Conventions haben.

Hach ja, ich habe gespürt, dass ich den „Trekkie inside‟ auch weiterhin pflegen muss!

Das waren alle Panels, die ich gesehen habe. Diesmal gab es doch einige Zeiten, bei denen ich nicht im Panel saß, da doch einige Gäste da waren, zu denen ich gar keinen Bezug hatte. Dafür hatte ich viel Zeit zum Rumlaufen und … shoppen. Dazu ein andermal mehr! 😉


17 Gedanken zu “German Comic Con München 2017: Tag 1+2 (Panels)

  1. Den Spoiler hab ich gerade noch so umschiffen können! 😳
    Das war aber haarscharf, muss ich dir sagen. 😮

    Ich kann Charisma verstehen, es muss wahnsinnig frustrierend sein, wenn man so gar kein Projekt am Laufen hat, und dann natürlich die Altersfrage, es gibt ja schon für richtig große Darstellerinnen in etwas fortgeschrittenerem Alter – was für Hollywood jenseits der 35 bedeutet – nur wenig Rollen, und für Seriendarsteller ist das Leben auch nicht gerade leicht.
    Ich bin da schon beeindruckt, dass Sarah Michelle Gellar sich mit ihren Kochbüchern wohl doch erfolgreich bewährt hat, abgesehen natürlich von den Kinorollen, die sie und ihr Mann hatten.

    Warum wurde Charisma eigentlich aus Angel herausgeschrieben, weiß man das?

  2. Das war im M.O.C., oder? Das Problem mit den abgetrennten Räumen kenne ich von anderen Veranstaltungen. Da kann es drinnen so ruhig sein, wie es nur geht, wenn in der Halle das Gemurmel der Messe ist, versteht man nichts!

    Und ich kann Stolz sagen, dass ich für die DS9-Dokumentation gespendet habe. Allerdings bekomme ich keine Abendessen von Major Kira, sondern nur die DVD.

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